Das war ein sehr schöner Ausflug hoch in die Berge über die markanteste Passstraße Mallorcas. Von Caimari aus sind wir Richtung Lluc hoch gefahren. Nach der Überquerung des Sattels sind wir zuerst nach
Cala Tuent hinunter, unzählige Kehren, überall noch Überreste des Unwetters, von kleineren Steinen bis auf zur Seite geräumten Felsen, Wasser und Baumwurzeln – der Baum, der sicher quer über der Straße gelegen hatte, war schon abgeschnitten.
Eine sehr wilde und beeindruckende Felslandschaft, und trotzdem nicht unbewohnt. Wie Vogelnester in den Berg gebaut, gibt es hier einige Häuser und seit Urzeiten bewirtschaftete fincas. Die mit Trockenmauern angelegten Terrassen ermöglichen selbst in dieser abgelegenen Gegend, die nur über die lange abenteuerliche Passstraße und im Sommer per Schiff über das Meer zugänglich ist, die Haltung von Schafen und das Kultivieren von Oliven, Orangen und Zitronen.
Anschließend sind wir nach Sa Calobra gefahren, über den bekannten Kravattenknoten, so benannt weil die Straße sich selbst zu verknoten scheint, indem sie unter einer Schleife wieder hindurch verläuft. Im Sommer ist hier viel zu viel Betrieb, weil alle diesen “Knoten” einmal gesehen haben müssen, daher ist es jetzt die beste Gelegenheit.
Vom Parkplatz aus geht man etwa 20 Minuten einen gepflasterten, für Touristen ausgebauten und teilweise durch Tunnels führenden Weg bis zum Torrent de Pareis. Ein Felsenkessel mit einem schmalen
Tor zum Meer. Ein sehr starker eisiger Wind erschwerte das Fotografieren.
Auf der Rückfahrt hoch zum Sattel wurden die Wolken zu einem immer dichter werdenden Nebel. Zum Abschluß machten wir noch einen kurzen Abstecher zum nahe gelegenen Stausee Gorg Blau, wir wollten unbedingt sehen, wie voll er tatsächlich ist. Das überschüssige Wasser wird immer noch abgelassen über einen mächtigen Wasserfall, den wir auf der Straße überquert haben.