Eine Fahrt, die anfangs eigentlich ganz anders geplant war, sich aber dann als sehr interessant und lohnend herausgestellt hat, eine Folge von zu spät gekommen, falsche Richtung gefahren, umdisponiert … am Ende aber gold-richtig! Ursprünglich wollte ich “nur” im Nachbardorf Campanet herum streifen, mir die Ortsdurchfahrt und den Marktplatz genauer anschaun. Und genau auf diesem Platz begann eine neue Idee. Es war Markttag, im Vergleich zu Santa Maria ein sehr kleiner bescheidener Markt mit wenigen Ständen. In Campanet gab es weiter nichts zu sehen, aber wo ist heute sonst noch Markt?
In Arta. Ich hätte gleich durch Campanet hinten raus in Richtung Arta fahren sollen, anstatt dem Umweg zurück über Moscari, Selva, Inca, aber gut. Ich würde eh zu spät kommen, Arta ist weit und die Märkte schließen so gegen 14 Uhr. Und so war es auch, ich kam genau um 14 Uhr in Arta an, die Stände waren schon abgebaut und wurden gerade abtransportiert. Aber macht ja nix, ich war ja 2011 schon mal auf diesem Markt. Dafür habe ich mir einen sehr leckeren Teller mit gegrilltem Gemüse und einen Kaffee gegönnt, den ich später noch brauchen würde.
Es sind nur 10 km bis Cala Ratjada, und wenn man schon mal in der Nähe ist: sollte man es auch gesehen haben. Es gibt viele schöne Sandstrände, rund herum. Auf dem Bild oben Cala Agulla. Dort gibt es auch einen angelegten Wanderweg durch den Pinienwald.
Auf der Fahrt von Arta kommend sieht man von oben Capdepera liegen, mit seiner Festung aus dem 14. Jahrhundert, die zu den am Besten erhaltenen Festungen Mallorcas zählt und absolut sehenswert ist. Ich hatte im Internet Capdepera als Tipp gefunden, man sollte es unbedingt besichtigen.
Die Festung liegt links oben auf dem Hügel. Es geht steil hinauf, man kann zum Teil hoch fahren, das letzte Stück ist aber zu Fuß zu empfehlen, sehr eng und steil und kaum Parkmöglichkeiten. “Sie haben 30 Minuten, dann schließen wir alles zu”, sagte mir die freundliche Dame am Eingang (3 € Eintritt), “aber wenn Sie länger brauchen, habe ich hier noch eine Telefonnummer, also keine Angst…”
Viel altes Gemäuer, Treppen, Gärten, Höfe auf verschiedenen Terrassenebenen und beeindruckende Wehrgänge an den Verteidigungsmauern.
Und spätestens jetzt wußte ich, wozu das ganze Durcheinander des heuteigen Ausflugs gut war: Ich hatte genau das richtige Licht für meine Fotos erwischt, die goldene Abendsonne!
Von ganz oben hat man eine fantastische Aussicht bis aufs Meer
Und den Ort Capdepera unterhalb der Festung.
und Erzeugnissen aus Stroh und Fasern aus vergangenen Zeiten.
Auf der Heimfahrt wurde die Burg von Arta von Hinten beleuchtet wie ein Schattenriß.