Die für heute Mittag angekündigten Pool Techniker kamen zeitig und waren auch bald fertig mit den Reparaturen, so dass ich mich, zwar bei trübem kalten Wetter, aber immerhin trochen, auf den Weg machen konnte.
Ich wollte einen kürzeren Fußweg nach Campanet finden. Vom alten Brunnen geht ein Weg weiter in ein nicht abgesperrtes Grundstück, ein steiniger alter Fahrweg in der richtigen Richtung, endet aber dann an einem grobmaschigen Weidezaun, der aussieht, als ob er oft überstiegen wird. Von hier aus kann man nicht sehen, ob es nach dem Zaun zu einem weiteren Weg geht oder an einem unüberwindlichen Zaun, womöglich mit Hunden auf dem Grundstück endet. Von der anderen Seite veläuft ein Seitenweg des Cami Selva, der nach Capnanet führt genau in die Richtung meines Zaunüberstiegs, parallel in ca. 100 Meter Abstand davon. Da muss es duch eine Verbindung zwischen den beiden Wegen geben, es wäre der kürzeste Fußweg von Moscari nach Campanet.
Und tatsächlich: bei zwei markannten Torpfosten, ohne Absperrung, läuft eine Spur gestreuten Sandes in eine offene Wiese hinein und in kurzer Entfernung konnte ich schon meinen Zaunüberstieg von der anderen Seite sehen. Perfekt. Zwei Drittel Weg hatte ich schon auf dem Cami Selva geschafft, nur noch der viel kürzere Weg heim über den alten Brunnen.
Dass ich nicht denselben Weg über den Cami zurück wollte, hatte auch noch einen anderen Grund, einen traurigen, unschönen. Ganz nah am Zaun in einer Schafweide hatte ich ein Schaf beobachtet, wie es am Boden schnüffelte. Beim näheren Hinsehen lag da ein Neugeborenes, noch halb in der Fruchtblase, regungslos, tot. Die Mutter hat wohl nochmal nach ihrem toten Kind geschaut.
Zu dieser Zeit kommen viele Schafe zur Welt und man kann sie fröhlich herumspringen oder eng bei ihren Müttern liegen sehen, und die traurigen Zwischenfälle bleiben die Ausnahmen.