In Montuiri ist heute Matkttag.
In diesem auf einem steilen Hügel in der Inselmitte gelegenen Ort wird viel auf seine Historie gehalten. Es sind Schautafeln aufgestellt, die auf alte Gebäude verweisen und deren Geschichte erzählen.
Im Bild oben der schön geflieste Ruheplatz eines alten Herrenhauses.
Die berühmteste Sehenswürdigkeit von Montuiri ist eine alte liebevoll restaurierte Windmühle, die man wie ein Museum besichtigen kann. Ich hatte das Glück, im Vorbeigehen einen Tipp von Deutschen zu bekommen: “Der Besitzer ist grad da, mal fragen, ob er eine Führung macht.”
Ich habe gefragt und eine Einzelführung bekommen. Der Besitzer, sein Großvater war Müller, hat mir alle Räume der Mühle gezeigt, mich über die steile Treppe bis in die Turmspitze hinauf geführt und auf Spanisch in allen Einzelheiten die Geschichte der Mühle erzählt, wie sie funktioniert, und wie die Leute damals darin gelebt haben. Es war sehr interessant.
Im Bild oben die alten Werkzeuge und rechts eine kleine Mühle für den Hausgebrauch.
Das ist der Wohnraum mit dem Ofen, den alten Töpfen neben dem Fenster, der Wiege für die Kinder.
Die schmale Treppe mit den hohen Stufen hatte früher kein Geländer, damit die Müller die Gertreidesäcke hinauf tragen konnten. Sie führt rechts im Kreis herum, weil man die Säcke auf der rechten Schulter getragen hat. Die kleinen Fenster oben im Turm waren wichtig, um zu spühren aus welcher Richtung der Wind bläst. Der obere Teil mit den Flügeln ist drehbar und musste genau nach dem Wind ausgerichtet werden. Als auf dem Hügel neben den Mühlen Häuser gebaut wurden, mussten die Türme der Mühlen erhöht werden, um noch genug Wind zu bekommen.
Gegen Abend bin ich über Valdemossa hinauf in die Tramuntana gefahren nach Son Marroig.
Das Landgut war lange Zeit der Hauptwohnsitz des Erzherzogs Ludwig Salvator. Man kann das Museum mit alten Möbeln, Keramiken und Büchern und den Garten besichtigen.
Eines der bekanntesten Motive Mallorcas.
Die steil abfallende Nord-Küste der Tramuntana ist immer wieder beeindruckend.
Sa Foradada, der Felsen mit dem Loch, zu dem ein breiter aber steiler Weg in vielen Kehren hinunter und dann am Meer entlang hinter zu einem Restaurant führt.
Mein eigentliches Ziel war, einen Sonnenuntergang über dem Meer zu erleben.
Also hieß es warten und immer wieder die stimmungsvollen Ausblicke betrachten.
Leider kamen immer mehr Wolken auf und haben die Sonne verdeckt. Aber die Stimmung war einmalig, eine Bar mit Musik, viele junge Leute, die wie ich den Sonnenuntergang beobachtet haben.