Für heute war ein Ausflug nach Henningsvær geplant. Wegen meinem überanstrengten Bein, wahrscheinlich ein Muskelfaserriss, hatte ich gestern Abend abgesagt. Doch die Schmerzsalbe und der Verband hatte über Nacht eine deutliche Besserung gebracht. Da dachte ich mir: wenigstens die Fahrt nach Henningsvær will ich nicht verpassen, ich kann ja dann im Auto bleiben oder mich in ein Café setzen, wenn es nicht anders geht.
Außerdem wollten wir ja nur langsam durch den Ort schlendern, die Läden nach originellen norwegischen Handarbeiten und Mitbringseln durchstöbern, alles auf ebenen Straßen und in aller Ruhe. Keine Bergtouren, mit leichtem Gepäck, ohne die große Kamera. Und so bin ich mitgefahren.
Es war wolkig aber trocken, wir hatten Glück mit dem Wetter, denn erst als wir wieder am Auto zurück waren, hat es angefangen zu regnen.
Ich hätte es ewig bereut, wenn ich nicht dabei gewesen wäre. Das Fischerdorf Henningsvær ist rundherum von Wasser umgeben und wird daher auch als das “Venedig des Nordens” bezeichnet.
Die Straßen mit den bunten Wohn- und Geschäftshäusern, kleinen Cafés und Werkstätten waren nicht allzu überlaufen von Touristen, und so konnten wir in Ruhe durch die Läden mit Souveniers, Wollsachen, Kerzen und kunstvollen Gegenständen aus Glas und Keramik schlendern.
Auf der großen Brücke am Ende bietet sich eine eindrucksvolle Aussicht auf die Häuserreihen am Wasser mit der hohen Bergkette dahinter.
Auf der Heimfahrt habe ich Videos aus dem Auto gemacht, um die Fahrt auf der schmalen, kurvenreichen Straße mit den vielen Ausweichstellen mit dem blauen M für møteplass, entlang an den hohen Felswänden, festzuhalten. Die Brücken sind einspurig mit Ampeln.
Am frühen Nachmittag zu Hause habe ich dann schweren Herzens angefangen, den Koffer zum Packen herzurichten und alle meine Sachen für die morgige Heimreise zusammen zu suchen. Wo ist die schöne Zeit nur hingegangen? Es waren doch 14 Tage!